Freitag, 19. August 2011

5.Teil: Die GANZE Geschichte vom SPARTACUS International Gay Guide, von seinem Gründer John D. Stamford und wie Bruno Gmünder das Schnäppchen seines Lebens machte.


Die Geschichte des 'Spartacus Gay Guide' wurde bisher nicht geschrieben. Das hat Gründe, die hier beschrieben und dokumentiert werden. Dabei ist sie (sogar nur von 1970-1987) spannend, turbulent und so umfangreich, dass sie einen einzelnen Blog-Eintrag sprengen würde. Deshalb veröffentlicht brunoleaks die Geschichte und die Hintergründe in mehreren hintereinander folgenden Teilen.
Da schon während der Recherchen immer wieder neue und sogar gegenteilige Fakten auftauchten, aber auch nachträglich ergänzende Kenntnisse und Erkenntnisse von Insidern eingingen und sicherlich noch eingehen werden (z.B. von Lesern), sei an dieser Stelle daran erinnert, dass Einträge in diesem Blog grundsätzlich auch ergänzt, selbstverständlich richtig gestellt, korrigiert oder gekürzt werden können.
Das hier auftauchende Dauer-Thema ‘Pädophilie’ dient nur einem Zweck, nämlich zur Erläuterung der ‘Spartacus’-Fakten und -Hintergründe. Im übrigen erhebt auch dieser Blog-Beitrag weder Anspruch auf Allwissenheit, noch auf Vollständigkeit. Interessenten stellen wir gerne Artikel-Kopien in hoher Auflösung zur Verfügung, z.B. wenn Textabbildungen hier nur ungenügend lesbar sind.


Fortsetzung vom (anklicken) 4. Teil, 1984-1986

THE SUNDAY TIMES, „Insight“, London, Datum ?, reproduziert in 'Gay Journal' 11/1986, Seite 9, siehe oben:

... A Sunday Times Insight investigation took the trail to Manila and found young boys „for hire“ on the streets at £ 3  (1986 = knapp 10 DM) a night ... a homosexual information exchange run from a secret location in Holland which claims to have more than 25.000 British subscribers (Anmerkung: auch diese Zahl eine masslose Übertreibung Stamfords). Some of the information involves young boy prostitutes.

Insight infiltrated the organisation, called the Spartacus Club, which is run by John Stamford, a 47-year-old homosexual paedophile... For a fee club members can apply for special holiday „portfolios“ which include detailed information about where to find young boys, how much to pay them, the risks involved, and how to avoid being arrested.

Members planning trips to the Far East are also eligible to enrol the services of Spartacus’s resident couriers whose job it is to provide „complete satisfaction and fulfil all your demands“.

The Sunday Times received a specially prepared "portfolio" for Manila and Philippine provinces, an aera recommended by Stamford as a haeven for child sex.

The portfolio says that social attitudes prevailing in Manila mean that: „Families sometimes prefer their sons to sleep with male tourists than to have prematerial sex with girls and sire illegitimate children.“
Stamford told Insight: „If you are discreet I can guarantee you will get as many boys as you want in the Philippines. Our chaps there will fix it up and all it’ll cost you is a meal for the guides, and just the equivalent of a pound or so for the kid per night.“ ... 

The boys, Edwin Artogi, aged eight, and Rani Dinyege, 14, attend school by day and tout for business by night. For just £ 3 each they are prepared to spend the night with the tourist. Another two boys, Edgardo Espinosa, eight, and Steve Baily, 12, told The Sunday Times how they had been „working“ on the streets since the age of six.... 

Rodolfo Monzon, head of the police for the area said: „There are hundereds of boys like this in Manila, and they are driven to such activities by extreme poverty. Paedophiles are our major problem and we find that they are always tourists from Britain, Germany and the United States ... The Philippines social services minister, Mita Pardo de Tavera ... said last week. „I am appealing to the British government to help us by taking measures to stop these child-sex exploiters.“

In Amsterdam John Stamford, who runs the Spartacus Club, said he was forced to flee Britain because the British „are too pig-headed and can’t understand the quality of sexual relationship between men und boys“. He left Britain for Holland shortly after being convicted for sending obscene literature through the post in 1972. ...

1986 in Nr. 11 ‘Gay Journal’, Seite 27, also noch bevor Stamford den Vertrag mit Bruno Gmünder unterzeichnete: " ... Spartacus-Verkaufsleiter Philip Byrd soll John D. Stamford um zehntausend Gulden betrogen haben. Behauptet Stamford ..."


1987 erscheint im Januar die folgende Notiz in DU &ICH. Das ist bemerkenswert, denn schwule Publikationen in Deutschland haben sich über 40 Jahre lang - bis heute - konsequent gegenseitig ignoriert. So hat dieses Homomagazin aus Hannover weder davor, noch danach, je ein Wort über die Vorgänge um den ‘Spartacus’ verloren. Diese Schweigsamkeit ist insofern interessant, als das Blatt - insbesonders unter Alexander Ziegler, aber auch noch unter Chefredakteur Philipp Salomon - für seine Nackedei-Bubenbilder  berühmt und für eine gewisse Pädo-Tendenz ** bekannt war.


Zwischenbemerkung: ** Was es mit der (damaligen) Pädo-Tendenz von DU & ICH auf sich hat, sei an drei typischen Beispielen demonstriert:

1) DU & ICH-Anzeige in Nr. 1/1987 mit exotischer Bubi-Bebilderung: Unser deutscher "FACH"-Reiseleiter lässt Deine intimsten TRÄUME Wahrheit werden...

2) DU & ICH-Story in Nr. 5/1986, Seiten 46-47, rechts: Pädophile Träumereien


3) DU & ICH Reisetipps für Knabenliebhaber in Nr. 6/1987, Seiten 14-18: "Reisetagebuch Philippinen", Bubensex-Appetitmach-Autor Karl-Heinz Schmelzer informiert über Knabenstrich, wie Knaben über ihn und seinen Freund "herfallen", Männer die Knaben auf der Bühne ficken, Stricherpreise...


1987, ebenfalls im Januar, berichtet auch das ‘Gay Journal’ über den ‘Spartacus’-Deal, woraus geschlossen werden kann, dass das dazugehörige Foto Ende November bzw. Anfang Dezember 1986 aufgenommen wurde. Die "gemeinsame Presseerklärung" ist auffallend inhaltsdürr. Sie enthält kein Wort über die künftigen Besitzverhältnisse: wer besitzt welche Rechte, wie werden Kosten und Gewinne verteilt, welchen Betrag zahlt der Bruno Gmünder Verlag für die Goldmine ‘Spartacus’, zahlte er zu diesem Zeitpunkt überhaupt usw. Das beredte Schweigen dürfte im Interesse beider Vertragspartner gelegen haben: Der (strahlende) Bruno Gmünder, 31, wollte nicht offenbaren, wie billig er dem Bankrotteur Stamford  die ‘Goldmine Spartacus’ abgeluchst hatte (dazu später Details). Und John D. Stamford, 48, waren nicht nur die niederländischen Finanzbehörden auf den Fersen (siehe nachfolgenden ‘Gay Journal’ Artikel). Peter Tommen, in seinem ARCADOS-Blog, sagt, dass die endgültige Übernahme des Titels durch den Bruno Gmünder Verlag erst sieben Jahre später erfolgte (auch dazu später mehr). Peter Thommen/ARCADOS, 11/2006



1987 'Gay Journal' Nr. 2/3, Seiten 14-15 und Seite 17, „Verdacht auf Kindersex-Vermittlung“. Veröffentlicht nach Vertragsunterzeichnung mit dem Bruno Gmünder Verlag:

"Nach dem Finanzamt hat nun auch noch die niederländische Polizei John D. Stamford ehemalige 'Dienstvilla' auf den Kopf gestellt ... Der 47jährige Spartacus-Gründer will seinen Guide gemeinsam mit Bruno Gmünder in dessen Berliner Verlag herausbringen ... Ehemalige Stamford-Mitarbeiter, so sein Ex-Manager Peter Glencross, haben Zweifel an dieser Kooperation. Während sie sich fragen, was Bruno Gmünder bewegt, mit seinem guten Namen ein zwielichtig gewordenes Unternehmen zu 'sichern', stellt das Magazin 'Gay Amsterdam' trocken fest: "Der weltberühmte Gay Guide droht zum berüchtigsten Reiseführer der Welt zu werden... " 


"... Fünf badebehoste Knaben zieren die Titelseite [der Nieuwe Revu]. Dass sie etwas zu bieten haben, hat Stamford durch seinen Spartacus weltweit [bei Schwulen] bekannt gemacht. Aber er war es nicht, der die Kinderprostitution auf den Philippinen schuf. Er hat auf ihre Existenz hingewiesen - wie andere, die gut geführte Hotels mit Sternen hervorheben ... Es ist die Not (der ganzen Familie, für die sie sorgen müssen), die sie [philippinische Knaben mit 6 bis 14 Jahren] zu solcher 'Arbeit' treibt - nur ist diese Arbeit für sie weder ekelhaft noch minderwertig. Das wird sie erst durch 'zivilisierte' Zeitungsberichte, denen es nicht darum zu gehen scheint, andere Kulturen und Lebenshaltungen vorzustellen, sondern durch westlich geprägte 'Abscheu' Auflage zu machen. Stamford hat nichts anderes getan, nur mit umgekehrten Vorzeichen. Nicht seine Berichte darüber, dass die Uhren - vor allem die sexuellen - in Südostasien anders gehen als in Europa, sind ihm vorzuwerfen, sondern die Vermarktung jener Prostitution durch ihn selbst ... "
 
Tenor dieses Artikels: Sex mit kleinen Jungs lindert die Not in Entwicklungsländern, und die kleinen Philippinos finden Oral- und Analverkehr mit älteren und alten Europäern voll gut, denn das ist Teil ihrer Kultur...


Fortsetzung vom (anklicken) 6. Teil, 1987-2011